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Einen Überblick über die Geschichte der chinesischen Medizin hat Suchanek (2004) erstellt:

Die Entwicklung der chinesischen Medizin lässt sich weit über 2000 Jahre zurückverfolgen. Der Ursprung der chinesischen medizinischen Theorie ist das Huang Di Nei Jing, der „Innere Klassiker des Gelben Kaisers“ (vgl. Unschuld, 2003). Dieses umfangreiche Werk wurde um 300 v. Chr. (Zeit der streitenden Reiche) von mehreren (unbekannten) Autoren verfasst. Über die verschiedenen Epochen und Dynastien hinweg wurde das Huang Di Nei Jing immer wieder ergänzt und überarbeitet bzw. neu interpretiert. Der „Klassiker der Schwierigkeiten“ beispielsweise kommentiert und ergänzt schwer verständlichen Passagen des Huang Di Nei Jing. Viele der alten Lehrbücher werden auch heute noch zum Studium der TCM verwendet (eine umfangreiche Sammlung von Literaturangaben und eine historische Bibliografie finden sich im großen Buch der chinesischen Medizin von Ted J. Kaptchuk, 1992).

In der Tang Dynastie (618- 907 n. Chr.) wurden Akupunktur, Moxibustion und Pharmakologie zur anerkannten wissenschaftlichen Disziplinen.
Ab 1188 gab es offiziell geprüfte Ärzte (Ru Yi). Die Ming Dynastie (1368- 1644) sollte eine Blütezeit der Chinesischen Medizin werden. Die Systematisierung der Meridiane, sowie der Akupunkturpunkte erfolgte während dieser Zeit.
1578 erschien das „Handbuch zur chinesischen Materia Medica“ in welchem 1872 Kräuter und über 10.000 Rezepturen beschrieben werden.

Während der Qing Dynastie (1644- 1840) sank die öffentliche Anerkennung der medizinischen Traditionen, da der Kaiser sie nicht mehr als „angemessen“ ansah.
Nach dem Ende der Opiumkriege (1843) richteten die westlichen Kolonialmächte in Kanton und Macao Spitäler nach europäischem Vorbild ein. Vor allem die Erfindung der Anästhesie (1846) und die Erforschung der antiseptischen Verfahren (1867) waren weithin beachtete Errungenschaften der westlichen Medizin. Seit damals fanden Methoden aus dem westlichen Therapiespektrum immer mehr Eingang ins chinesische Gesundheitssystem.

Mit der Revolution 1949 waren esoterische Heiler in China geächtet. 1954 wurden bestimmte traditionelle medizinische Verfahren offiziell in der Kategorie „Traditionelle Chinesische Medizin“ (TCM) anerkannt. Ab Mitte der siebziger Jahre wurde auch Qi Gong in den Katalog der TCM- Methoden aufgenommen und erfreut sich seither größter Popularität. Die Vereinheitlichung verschiedener Schulen in der Medizin zu einer einzigen anerkannten (erlaubten) Richtung ist nicht älter als 30- 35 Jahre.

Die Vielfalt an Traditionen und Methoden war früher enorm groß, da das über Jahrhunderte erworbene Wissen oft nur innerhalb bestimmter Personengruppen (Familie, Schüler,…) weitergegeben wurde. Die im Westen bekannteste Heilmethode aus dem Spektrum der TCM, die Akupunktur, stellt nur eine Teildisziplin dar.

Der Name für „Akupunktur“ leitet sich ab aus dem Begriff „Zhen Jiu“. Dieser heißt wörtlich übersetzt: das Nadeln, das Erwärmen und bedeutet sinngemäß: Lokale Reiztherapie mit verschiedenen Reizmitteln je nach Indikation: Stechen, Erwärmen, Massage, Schröpfen. (vgl. Wang Xuetai, 1982 und Abb. 4: Moxibustion) In traditionellen Krankenhäusern in China stehen PatientInnen neben der Behandlung mit Akupunktur auch Kräutermedizin, Bewegungsübungen (Qi Gong), Dietätik und Massage bzw. manuelle Therapien zur Verfügung. Das erfolgreiche Konzept der „multidisziplinären Zusammenarbeit“ findet mittlerweile sogar auch in einigen modernen Kliniken im Westen großen Anklang .

Die Methoden der chinesischen Medizin (Akupunktur, Kräuter, Diätetik, Schröpfen etc.) sind Techniken die es auch hier gegeben hat: Beim Steinzeitmenschen „Ötzi“ wurden Hinweise für eine Akupunktur- und Moxabehandlung aufgrund von Rheuma gefunden.Höhlenmalereien in Europa zeigen Tiere die zur Geburtserleichterung mit Akupunktur behandelt wurden. Diese Form der Medizin ist daher auf alle Menschen gleich zu übertragen.